„... Als unsere Jungen nach Frankreich zogen, beseelte sie der innige Wunsch, auch Josef Englings sterbliche Hülle zu finden und heimzuholen. Seine letzten Aufzeichnungen machte er in Eswars bei Cambrai. Also ging die Fahrt auch dorthin. Die vielen mühsamen Nachforschungen an Ort und Stelle führten nicht zum Ziel. Wohl konnte man fast genau den Platz erkunden, an dem Josef die letzten Worte in sein Tagebuch schrieb. Hier saßen nun Schönstattkinder im Dunkel des Sommerabends und durchlebten noch einmal die Schrecken des großen Krieges, die der Anblick der Schlachtfelder ihnen erschlossen hatte. Den letzten Bericht Englings hatten sie bei sich. Einer las ihn laut vor, während der magere Schein seiner Taschenlampe über die Aufzeichnungen glitt und alle im Kreise andächtig lauschten.
Die letzte Geistliche Tagesordnung, die sich Josef vorgeschrieben hatte, zeigt, welch reges und reiches geistliches Leben er kurz vor seinem Tode führte. Was das heißt, im rauhen Kriegsdienst sein Innenleben so in Zucht halten, kann niemand ermessen. Wie edel und übernatürlich er bis zum letzten Augenblick seines Daseins strebte, sagt uns sein Vorsatz: „Ich will stündlich mit dem Munde sprechen: Gott ist bei mir, der liebe Vater der Menschen sieht, wie ich das mir eingepflanzte Hingabevermögen zum Besten der Menschen veredle.“
EnglingGeist umwehte die kleine Schar im fernen Land und entzündete heilige Sehnsucht nach der hehren Freiheit der Gotteskinder. EnglingGeist kehrte mit den Jungen heim ins Schönstattland und mit ihm die frische Jugendkraft der Gründerzeit.
Aber sein Leib ruht weiter in Frankreichs Erde. Der Gedanke an seine Heimholung ließ uns keine Ruhe. Wenige Monate später zog (1935) abermals ein Fähnlein aus. Wieder wurde mit großem Eifer gesucht. An verschiedenen Stellen machte man Ausgrabungen. Auch dieses Mal blieb der Erfolg versagt. Eine Errungenschaft war dies: Die Zeitangabe des Kompanieführers über Josefs Tod ist unrichtig, die Stelle, wo Josef gefallen war, und ungefähr die Zeit seines Todes liegen jetzt fest. Aber ein Verhängnis liegt über unserem Suchen nach Josef Engling.
Werden wir ihn nie einbetten dürfen unter den hohen Tannen beim Schönstattheiligtum? Wird er im fremden Lande der Auferstehung entgegenschlafen müssen? Etwa um jenseits der Grenzen Deutschlands im Dienste seiner Mutter eine Aufgabe zu erfüllen?“